1. Daedalus interea Creten longumque perosus
2. exilium tactusque loci natalis amore
3. clausus erat pelago. terras licet inquit et undas
4. obstruat: at caelum certe patet; ibimus illac:
5. omnia possideat, non possidet aera Minos.
6. dixit et ignotas animum dimittit in artes
7. naturamque novat. nam ponit in ordine pennas
8. a minima coeptas, longam breviore sequenti,
9. ut clivo crevisse putes: sic rustica quondam
10. fistula disparibus paulatim surgit avenis;
11. tum lino medias et ceris adligat imas
12. atque ita conpositas parvo curvamine flectit,
13. ut veras imitetur aves. puer Icarus una
14. stabat et, ignarus sua se tractare pericla,
15. ore renidenti modo, quas vaga moverat aura,
16. captabat plumas, flavam modo pollice ceram
17. mollibat lusuque suo mirabile patris
18. inpediebat opus. postquam manus ultima coepto
19. inposita est, geminas opifex libravit in alas
20. ipse suum corpus motaque pependit in aura.
21. instruit et natum medioque ut limite curras,
22. Icare, ait moneo, ne, si demissior ibis,
23. unda gravet pennas, si celsior, ignis adurat:
24. inter utrumque vola. nec te spectare Booten
25. aut Helicen iubeo strictumque Orionis ensem:
26. me duce carpe viam! pariter praecepta volandi
27. tradit et ignotas umeris accommodat alas.
28. inter opus monitusque genae maduere seniles,
29. et patriae tremuere manus; dedit oscula nato
30. non iterum repetenda suo pennisque levatus
31. ante volat comitique timet, velut ales, ab alto
32. quae teneram prolem produxit in aera nido,
33. hortaturque sequi damnosasque erudit artes
34. et movet ipse suas et nati respicit alas.
35. hos aliquis tremula dum captat harundine pisces,
36. aut pastor baculo stivave innixus arator
37. vidit et obstipuit, quique aethera carpere possent,
38. credidit esse deos. et iam Iunonia laeva
39. parte Samos (fuerant Delosque Parosque relictae)
40. dextra Lebinthos erat fecundaque melle Calymne,
41. cum puer audaci coepit gaudere volatu
42. deseruitque ducem caelique cupidine tractus
43. altius egit iter. rapidi vicinia solis
44. mollit odoratas, pennarum vincula, ceras;
45. tabuerant cerae: nudos quatit ille lacertos,
46. remigioque carens non ullas percipit auras,
47. oraque caerulea patrium clamantia nomen
48. excipiuntur aqua, quae nomen traxit ab illo.
49. at pater infelix, nec iam pater, Icare, dixit,
50. Icare, dixit ubi es? qua te regione requiram?
51. Icare dicebat: pennas adspexit in undis
52. devovitque suas artes corpusque sepulcro
53. condidit, et tellus a nomine dicta sepulti
Daedalus, der inzwischen die Insel Kreta und die lange Verbannung haßte, und der berührt war von der Liebe zu seinem Geburtsort, war durch das Meer eingesperrt. "Mag er", sagte er, "Länder und Meere (Wellen) versperren"; "aber der Himmel steht sicher offen; wir werden dort gehen; Mag er auch alles besitzen, Minos besitzt nicht die Luft."
Er sagte dies und richtet seinen Geist auf unbekannte Künste und schafft neue Natur (erneuert Natur). Denn er legt die Federn der Reihe nach hin, bei der kleinsten angefangen, wobei immer einer langen eine jeweils kürzere folgt, so dass man glauben könnte, sie wären auf einer Anhöhe gewachsen. So stieg einst die Panflöte allmählich mit unterschiedlichen Schilfrohren an.
Dann verbindet er alle Federn in der Mitte mit einer Leinenschnur und ganz unten mit Wachs, und biegt die so zusammengefügten Federn mit einer leichten Krümmung, um echte Vögel nachzuahmen.
Der kleine Icarus stand dabei, und nicht wissend, dass er seine eigene Gefahr anfaßt, greift er bald mit freudestrahlendem Gesicht nach Flaumfedem, die ein vorüberziehender Lufthauch bewegt hatte; bald machte er mit dem Daumen das gelbe Wachs weich und behinderte das wunderbare Werk seines Vaters durch sein Spiel.
Nachdem die letzte Hand an das Unternehmen gelegt worden war, schwang der Baumeister selbst seinen Körper in die doppelten Flügel im Gleichgewicht hinein und schwebte in der bewegten Luft.
Er unterrichtet auch seinen Sohn, und sagt, "Ich ermahne dich, Icarus, dich auf mittlerer Bahn zu halten, damit, wenn du zu tief gehst, nicht die Wellen die Federn beschweren, und wenn du zu hoch fliegst, das Feuer sie nicht versengt. Zwischen beiden fliege! Ich befehle dir auch, nicht den Bootes, den großen Wagen oder das gezückte Schwert des Orion anzuschauen. Nimm deinen Weg unter meiner Führung." Zugleich gibt er ihm Flugvorschriften und paßt seinen Schultern die unbekannten Flügel an.
Zwischen der Arbeit und seinen Mahnungen wurden die greisen Wangen naß, und es zitterten die väterlichen Hände. Er gab seinem Sohn Küsse, die nicht wiederholt werden sollten. Und durch die Fedem erhoben, fliegt er voraus und fürchtet um seinen Begleiter, wie ein Vogel, der von seinem hohen Nest seine zarten Nachkommen in die Luft geführt hat, und er ermahnt ihn zu folgen und lehrt ihn verhängnisvolle Künste und bewegt selbst seine Flügel und schaut auf die seines Sohnes zurück.
Diese sah jemand, während er mit zittemder Angelrute Fische fing, oder ein Hirte, der sich auf seinen Stab oder einen Bauer, der sich auf seinen Pflug stützte, und staunte und glaubte, dass solche, die ihren Weg durch die Lüfte nehmen könnten, Götter seien.
Und schon war auf der linken Seite das der Iuno heilige Samos (sowohl Delos als auch Paros waren zurückgelassen worden) und auf der rechten Seite Lebinthos und das an Honig reiche Calymne, als der Knabe begann sich über den kühnen Flug zu freuen, sich von seinem Führer trennte und, angezogen durch die Begierde nach dem Himmel, einen höheren Weg nahm. Die Nähe der glühenden Sonne machte das duftende Wachs, das Band der Federn, weich.
Das Wachs war geschmolzen. Jener schwingt die nackten Arme, und da er keinen Flugapparat mehr hat, bekommt er keine Luft zu fassen, und sein Mund, der den väterlichen Namen ruft, wird durch das blaue Wasser aufgenommen, das von ihm seinen Namen bekam.
Daedalus, der inzwischen die Insel Kreta und die lange Verbannung haßte, und der berührt war von der Liebe zu seinem Geburtsort, war durch das Meer eingesperrt. "Mag er", sagte er, "Länder und Meere (Wellen) versperren"; "aber der Himmel steht sicher offen; wir werden dort gehen; Mag er auch alles besitzen, Minos besitzt nicht die Luft."
Er sagte dies und richtet seinen Geist auf unbekannte Künste und schafft neue Natur (erneuert Natur). Denn er legt die Federn der Reihe nach hin, bei der kleinsten angefangen, wobei immer einer langen eine jeweils kürzere folgt, so dass man glauben könnte, sie wären auf einer Anhöhe gewachsen. So stieg einst die Panflöte allmählich mit unterschiedlichen Schilfrohren an.
Dann verbindet er alle Federn in der Mitte mit einer Leinenschnur und ganz unten mit Wachs, und biegt die so zusammengefügten Federn mit einer leichten Krümmung, um echte Vögel nachzuahmen.
Der kleine Icarus stand dabei, und nicht wissend, dass er seine eigene Gefahr anfaßt, greift er bald mit freudestrahlendem Gesicht nach Flaumfedem, die ein vorüberziehender Lufthauch bewegt hatte; bald machte er mit dem Daumen das gelbe Wachs weich und behinderte das wunderbare Werk seines Vaters durch sein Spiel.
Nachdem die letzte Hand an das Unternehmen gelegt worden war, schwang der Baumeister selbst seinen Körper in die doppelten Flügel im Gleichgewicht hinein und schwebte in der bewegten Luft.
Er unterrichtet auch seinen Sohn, und sagt, "Ich ermahne dich, Icarus, dich auf mittlerer Bahn zu halten, damit, wenn du zu tief gehst, nicht die Wellen die Federn beschweren, und wenn du zu hoch fliegst, das Feuer sie nicht versengt. Zwischen beiden fliege! Ich befehle dir auch, nicht den Bootes, den großen Wagen oder das gezückte Schwert des Orion anzuschauen. Nimm deinen Weg unter meiner Führung." Zugleich gibt er ihm Flugvorschriften und paßt seinen Schultern die unbekannten Flügel an.
Zwischen der Arbeit und seinen Mahnungen wurden die greisen Wangen naß, und es zitterten die väterlichen Hände. Er gab seinem Sohn Küsse, die nicht wiederholt werden sollten. Und durch die Fedem erhoben, fliegt er voraus und fürchtet um seinen Begleiter, wie ein Vogel, der von seinem hohen Nest seine zarten Nachkommen in die Luft geführt hat, und er ermahnt ihn zu folgen und lehrt ihn verhängnisvolle Künste und bewegt selbst seine Flügel und schaut auf die seines Sohnes zurück.
Diese sah jemand, während er mit zittemder Angelrute Fische fing, oder ein Hirte, der sich auf seinen Stab oder einen Bauer, der sich auf seinen Pflug stützte, und staunte und glaubte, dass solche, die ihren Weg durch die Lüfte nehmen könnten, Götter seien.
Und schon war auf der linken Seite das der Iuno heilige Samos (sowohl Delos als auch Paros waren zurückgelassen worden) und auf der rechten Seite Lebinthos und das an Honig reiche Calymne, als der Knabe begann sich über den kühnen Flug zu freuen, sich von seinem Führer trennte und, angezogen durch die Begierde nach dem Himmel, einen höheren Weg nahm. Die Nähe der glühenden Sonne machte das duftende Wachs, das Band der Federn, weich.
Das Wachs war geschmolzen. Jener schwingt die nackten Arme, und da er keinen Flugapparat mehr hat, bekommt er keine Luft zu fassen, und sein Mund, der den väterlichen Namen ruft, wird durch das blaue Wasser aufgenommen, das von ihm seinen Namen bekam.
Und der unglückliche Vater – nun schon nicht mehr Vater – rief: "Icarus". "Icarus!" rief er. "Wo bist Du? In welcher Richtung soll ich Dich suchen?" "Icarus!" rief er. Da erblickte er die Federn in den Wellen, und er verfluchte seine Künste und er barg den Körper in einem Grab; und die Erde wurde nach dem Namen des Bestatteten benannt.
Quelle:http://www.decemsys.de/ovid/daedtxt.htm